20141108

Eine mittelweltgroße Errungenschaft

Bilder von Al, Je und mir, die ich vor eineinhalb Monaten schon der halben, technisch wohlausgestatteten Welt zeigen wollte. Es war an dem Tag dieses Konzerts und extrem windig. Vielleicht sind die Fotos und Erkenntnisse aus den folgenden Bildern nicht gerade die weltgrößten Errungenschaften, aber ich finde sie witzig. Und ich habe an jenem verhängnisvollem Tage gelernt, wie man die Wangen so fischartig einzieht und geräüsche macht.
Was auf jeden Fall für mich eine mittelweltgroße Errungenschaft ist.

















Das Lied des Tages ist das unanständig unanständige 'Bobby Brown' von Frank Zappa. Die Lyrics dazu sind die ersten, die ich in meinem bisherigem Leben gesehen habe, die mit ** Sternchen untermalt sind. Aber -hoho- ich konnte trotz ** Sternchen die meißten mit f, p oder v beginnenden wörter identifizieren. Ja ja, welch eine weltgroße Errungenschaft. 


20141105

Eintönige Routinegespräche

Mittlerweile habe ich in meinen neun hierverbrachten Wochen schon diese wunderbare Art von Gesprächen entwickelt, die immer mit den gleichen Personen, immer am gleichen Ort stattfindend und immer gleich uninvormativ sind. Eintönig und trotzdem immer wieder aufs neue spontan.
Die meißten sind mittlerweile eine essentielle Routine. Nicht mehr wegzudenken, nicht mehr abzuschaffen.


Routinegespräch nummer Eins

Person: Mein Gastvater
Ort: Zuhause
Gesprächszeit: Abends, ganz kurz vor dem schlafen gehen
Häufigkeit: Jeden Abend, dem ein Schultag folgt
Anmerkung: Ich stehe leider trotzdem immer erst nach Sechs auf..



Routinegespräch nummer Zwei

Person: Said
Ort: Am Frühstückstisch
Gesprächszeit: Beim Frühstück
Häufigkeit: Jeden Tag
Anmerkung: Said ist ein Hund

 


Routinegespräch nummer Drei

Person: Mein Physiklehrer
Ort: Im Physiksaal der Schule
Gesprächszeit: Vormittags
Häufigkeit: Donnerstag und Freitag
Anmerkung: Mein Physiklehrer ist ziemlich witzig, manchmal unterhält er sich mit mir auch darüber, wie schrecklich Bohnen ohne Salz schmecken würden.




Routinegespräch nummer Vier

Person: Der Mann der vor der Schule am Zebrastreifen steht und Autos mit einer wichtigen Handbewegung anhält, um ohne Gefahr Kinder über die Straße spazieren lassen zu können
Ort: Am Zebrastreifen vor der Schule
Gesprächszeit: Am Heimweg
Häufigkeit: Drei mal die Woche
Anmerkung: Das sind die einzigen deutschen Frasen, die er beherrscht




Routinegespräch nummer Fünf

Person: Der 'Busticket'-verkauf-Typ
Ort: Vor dem Drehkreuz im Bu
Gesprächszeit: 13:41
Häufigkeit: Jeden Montag, Dienstag und Mittwoch
Anmerkung: In den Bussen hier gibt es gar keine Bustickets, aber ich weiß nicht, wie ich ihn sonst nennen sollte. Wenn man hier mit einem Bus fährt, steigt man ein, geht zwei Schritte bis zu einem grünen Drehkreuz, weckt den Busticketverkaufstyp aus seinem Schönheitsschlaf, zahlt 2,95 Real, erhält KEIN Ticket und zwängt sich durchs Drehkreuz. Anschließend setzt man sich, im Fall, dass der Bus nicht überfüllt ist, auf einen Platz und wartet still und friedlich auf gewünschte Haltestelle.




Routinegespräch nummer Sechs

Person: Der Securitymann von meinem Condominium (Ein Condominium hat keinenfalls etwas mit Verhütung zu tun. Es ist eine Art Siedlung die von einem Zaun umrundet ist und eine Pforte hat, in der ein Securitymensch steht. Dadurch ist es halbwegs sicher. Unser Condominium hat so 180 Häuschen)
Ort: An der Eisengitterstabtüre zum Condominium
Gesprächszeit: Ungefähr zwei uhr, nach der Busfahrt
Häufigkeit: Jeden Schultag
Anmerkung: Ich habe Angst, dass wir uns zu einer Art Hazel Grace und Augustus Waters entwickeln und das unser 'Okay' wird. 
Ich hoffe nicht.






Routinegespräch nummer Sieben

Person: Eine noch nie erblickte Nachberin
Ort: Ich in meinem Bad, sie in ihrem Bad
Gesprächszeit: Abends
Häufigkeit: jede Woche ein bis zwei mal
Anmerkung: Ich glaube, ich möchte sie nicht sehen.




Das Lied des Tages ist John Peel and the Dragon of Steel von Gary


20141102

Trainspotting

Vier bis neun Heroinabhängige (die Anzahl variiert immer wieder dank Todesfällen oder halbherzigen Cleanheitsversuchen) und ihr Leben. Ihre Freundschaft und ihre Trips. All das auf schottischem Dialekt und verfilmt von Danny Boyle.
Ich habe den Film schon letztes Wochenende gesehen, in einem Anfall von diesem ich-kann-nicht-schlafen-und-es-ist-zwei-uhr-nachts-am-Samstag-abend-was-mach-ich-jetzt-scheiß-Kaffee-Gefühl. Meißtens sind die Bilder eher düster und staubig, in verdreckten Wohnungen oder aber unglaublich weiten Landschaften.
Die getragene Kleidung in Trainspotting ist so cool und abgefuckt, und manchmal mit Glitzerpailetten überseet (wie das Kleid von Diane), und ich muss unbedingt einen Bildereintrag dazu machen.

Ich übernehme keine Verantwortung für die Filmbilder die folgen werden. In dem Fall dass du der Eigentümer eines dieser Bilder bist, und nicht möchtest, dass die Bildert auf meinem Blog veröffentlicht sind, bitte kontaktiere mich. 





 




In einem weiteren, gestrigen Anfall von diesem ich-kann-schon-wieder-nicht-schlafen-und-es-ist-halb-sechs-uhr-samstag-morgens-und-ich-hab-noch-immer-nicht-geschlafen-aaaahhhh-Gefühl habe ich in mein neues Notizbuch die für mich wichtigsten Modeobjekte des Films gezeichnet. Ja, auch die herausgestreckte Zunge ganz unten rechts ist ein wichtiger Part. Vor allem die herausgestreckte Zunge.


Choose Life. Choose a job. Choose a career. Choose a family. Choose a fucking big television, choose washing machines, cars, compact disc players and electrical tin openers. Choose good health, low cholesterol, and dental insurance. Choose fixed interest mortage repayments. Choose a starter home. Choose your friends. Choose leisurewear and matching luggage. Choose a three-piece suite on hire purchase in a range of fucking fabrics. Choose DIY and wondering who the fuck you are on a Sunday morning. Choose sitting on that couch watching mind-numbing, spirit-crushing game shows, stuffing fucking junk food into your mouth. Choose rotting away at the end of it all, pishing your last in a miserable home, nothing more than an embarrassment to the selfish, fucked up brats you spawned to replace yourself. Choose your future. Choose life.                      
~zitat aus trainspotting