20141017

Ubatuba. Teil eins. Chronologisch. Musikalisch umrahmt von The Cure.


 


Nr. eins der Reise [Freitag der 10.] ist The Caterpillar von The Cure. Inklusive dem Musikvideo natürlich. 








 



























































Nr. zwei der Reise [Samstag der 11.] ist Lovecats. Ebenfalls von
The Cure. 









20141015

Der Tag des Coffeins

Ich sitze im Bett mit einer Tasse Kaffee neben mir. 
Heute ist der 'Tag der Lehrer', deshalb ist Schulfrei. 
Heute wird ein Tag des Coffeins. Mein Schlafrythmus ist seit dem letzten Wochenende am Meer noch mehr gestört und es gibt für mich praktisch kein Tag und Nacht mehr. Alle Stunden sind gleichwertig geschaffen. gleichwertig geschaffen um zu Schlafen.
Nein, echt. Mein 'Schlafrythmus' hat ungefähr den Takt von.. Ok, er hat gar keinen Takt. Mein Schlafrythmus ist nicht vorhanden.

Gestern habe ich am Tag fünf Stunden gelebt und den Rest verschlafen, die Nacht dafür genützt, einen Blogeintrag zu schreiben, der wegen fehlendem Wlan gelöscht wurde.

(schneller Cut, ich muss meinen Kaffee trinken, bevor er kalt wird. Ich bin leider noch kein so eingefleischter Kaffeetrinker, dass ich dieses feine Gespür dafür entwickelt habe, wann der Kaffee kalt wird und es Zeit ist die Tasse vollständig zu leeren)

I'm an alien Elvis I bring love and joy
My dance may remind you of the Disko Boy
I'm young and old I've got a hat of gold
I'm an ultimate kitsch to the people of the World


Die Tasse ist leer, lasset das Schreiben beginnen. Letzen Freitag morgens sind wir nach Sao Paulo losgeflogen, und Montag Abend sind wir wieder zurückgereist (Über dem A von Sao Paulo gehört eigentlich Rechtschreibtechnisch eine kleine Welle. Bedauerlicherweise habe ich mir den Code dafür noch immer nicht gemerkt. Irgendwas mit alt+irgendeinevierstelligezahlenkombinationdiesichniemandmerkenkann. Deshalb benutze deine magische Imaginationskraft um dir diese kleine Welle über dem A vorzustellen, okay?!)  Ich habe einigermaßen viele Fotos geschossen, sie werden in einem anderen Eintrag folgen. Nun eine kleine Chronologische Berichtserstattung der letzten Tage.


Eine kleine Information am rechten Rande:

 (Es kann nur ein Lied des Tages geben,
 aber Dunarea ist das Vize-Lied des Tages.
Shantel ist der Künstler des Tages des Coffeins.

Um fünf Uhr mussten wir aufstehen, um sechs losfahren, um acht im Flieger sitzen. Um zehn ankommen in Sao Paulo und dann mit Bus und Auto und so weiter nach Ubatuba fahren. Ich verbrachte den Flug damit, zu schlafen und die Autofahrt mit dem einstudieren des Stadtnamens 'Caraguatatuba'.
 
Sao Paulo ist ein Meer. Ich habe die Stadt nur vom Flieger aus gesehen. Aber es ist enorm. Du siehst Häuser und Straßen und Bäume und Gassen und Autos und Grau. Und es hat keinen Anfang und kein Ende. Sao Paulo ist schlimmer als ein Meer. Beim Meer gibt es wenigstens einen Anfang, an dem das Wasser seicht anfängt und sich dann ins unse(e)hbare zieht. Sao Paulo ist einfach überall.
 
Unsere Herberge war ziemich nett. Mit vielen Pflanzen und Strohdächern und nur ein paar Meter vom Meer entfernt. Das Meer (♥) besichtigten wir nach der Ankunft und -ohmeingott- es war einfach so schön und so blau und so salzig und so MEER!! Ich lernte die ectrem große Familie von meinem Gastvater kennen und die homosexuellen Frisöre (aahhh das ist so klischeehaft), die die Frisuren für die Hochzeit machen wollten, lernten mir hunderttausend Ausdrücke für 'Schwul', 'Arschloch', 'Lesbe', 'Scheiße' und so weiter (Wichtige Wörter eben). Es waren so viele. Die meißten hab ich vergessen.
Das Wasser war nicht warm, auch nicht kalt, es war genau gut.
 
Am Abend gab es Churrasco (fette Fleischbrocken die gegrillt werden und dann mit der Hand verschpeißt. Sie sehen nicht machtig appetietlich aus. Ich aß Brot mit..Brot.). Außerdem ein Lagerfeuer und viel Bier (und nein, liebes ROTARY, ich trank keines, weil ich natürlich eine brave, vorbildliche Austauschschülerin bin. HaHa) und alle waren begeistert, dass Hitler nur ein paar Kilometer von mir entfernt geboren ist. Und mir wurden von den gleichen Leuten noch ein paar nützliche Wörter beigebracht, um mein (hust) gutes portugiesisches Vokabular zu vervollständigen..

Es wurde eine lustige, lange Nacht mit wenig Schlaf und den Samstag verbrachte ich mit Reden, Sonnen, Sonnencreme auf meine (für Östrreich ganz okay gebräunte und für Brasilien mehlige) Haut auftragen, Baden und Chimarrao trinken. Nach dem 'Mittagessen' musste ich duschen und darauf warten, dass mein Haar von den Frisören für die Hochzeit vorbereitet wurde. Die Frisur wurde ziemlich gut. Das Makeup bis auf einen kleinen Teil auch. Die Augen sahen extrem gut aus, keine ahnung, wie sie das gemacht haben. Die Lippen schminkten sie mir Pink. Kein weiterer Kommentar dazu. Ich gab mir alle Mühe, UNABSICHTLICH beim trinken die arg schlimme Farbe wegzureiben... ;)
 
Die Hochzeit fand am Strand statt und es war die schönste Hochzeit, die ich bis jetzt gesehen habe. Wir standen am Strand und es wurde langsam dunkel. Ich hatte mir vorher nicht wirklich Gedanken darüber gemacht, wie die HOCHZEIT werden würde und ich war überwältigt von der Schönheit.  Barfuß, mit Sand zwischen den Zehen und der Geruch von Salz in der Luft, das Rauschen des Meers in den Ohren.

Am Ende wurde das Brautpaar mit Reis beworfen, was Glück bringen soll. Ich finde, es ist ein netter Brauch. Die ganze Hochzeit erinnerte mich so sehr an dieses Buch, das ich vor keine Ahnung wie vielen Jahren gelesen habe und in dem so viel von Brasilien gezeigt wird.

Das Essen danach dauerte zwei Stunden oder länger. Wir saßen draußen neben dem Pool und es war ziemlich schön. Danach rannte ich mit Ta, Mi und Am nach hinten auf die große Rasenfläche, wo eine Brasilianische Band spielte, Discolichter leuchteten, Caipirinha geshaket und wild und ausgelassen getanzt wurde. Es war so lustig und wir blieben dort bis drei und ich 'lernte' von Pa wie man Samba tanzt und irgendjemand anderes lernte mireinen Brasilianischen Paartanz (Bei beidem geht es hauptsächlich darum, die Hüfte in kreisenden Bewegungen herumzuschwingen :D). Es war echt super und ich wünsche jedem so eine schöne Hochzeit!!

Am Sonntag schlief ich (leider) nicht lange. Es war ein normaler Tag mit fotografieren und baden und reden und soweiterundsofort. 

Am Nachmittag beschloss irgendjemand, dass das letzte Churrascoessen schon ziemlich lange aus sei und es wurde Fleisch gebraten wie verrückt und herzzerreißend verspeißt. Danach badeten, tranken, aßen und lachten die meißten im Pool. Es war bewölkt und wurde arschkalt und ich saß neben dem Pool mit ein paar Friseuren und ihren Frunden und tratschte mit ihnen mit meinem (husthusthust) 'Portugiesisch' ;). Es war ziemlich nett.

Der Alkoholspiegel der feiernden im Pool stieg und stieg und ich denke, es war lustiger, ihnen ZUZUHÖREN als sie zu sein. Es war wirklich ziemlich unterhaltsam :). Um halb sechs oder so waren sie dann alle so müde, dass sie halb nackt ins Bett fielen und schliefen und ich fand eine Ecke am ende des Zimmers vor der Tür (äußerst praktisch, weil jeder, der ins Zimmer kam, mir die Tür in den Schädel rammte) wo ich Wlan hatte und Mails lesen konnte. Außerdem laß ich 'Papertowns'. Ohmeingott, es ist so gut und beinhaltet so viele Dinge, über die ich in letzter Zeit so viel nachdenke. Danke, lieber John Green für dieses brilliante Buch!!!!!

Um halb zehn oder so fuhr ich dann mit Am, JP und ihrem Vater zu einer Pizzeria, weil meine Familie schlief.

Nachdem wir zurückkamen, wachte meine Familie auf und sie fanden, dass es Zeit für Pizza sei. Deshalb fuhren wir nocheinmal zu der Pizzeria. Danach war ich so müde und es war so schön, zu schlafen.

Der Montag war traurig, weil wir wieder fahren mussten. Zusammenpacken. Ein letztes mal am Strand entlangspazieren. Zehen im Sand wergraben. Salzwasser schlucken. Ubatuba hört sich lächerlich an, ist aber wundrschön.

Das warten auf Ma, der uns zum Flughafen bringen wollte, verbrachte ich damit, ein Buch mit dem Titel 'Mówimy po polsku, Polnisch für Anfänger' zu studieren. IST DAS NICHT KOMPLETT GENIAL!?! Irgendwo in einer Herberge in einer Gegend die UBATUBA heißt, steht in einem Gemeinschaftsraum ein Buch, das Mówimy po polsku, Polnisch für Anfänger heißt. Auf deutsch!! AUF DEUTSCH!!! auf deutsch das war der Glücklichmacher des Tages. (Das Buch ist so gut, ich muss hier kurz einen Dialog daraus Zitieren!! Es ist so lustig!! Man merkt ein wenig, dass es von 1968 ist).


Kasia spiewa i slucha.

Kasia: Lalalalalalalallllaaa
Adam: Kto to spiewa?
Ewa: Kasia
Kasia: Ladnie spiewam?
Adam: Oczywiscie. Bardzo ladnie spiewasz. 

Kasia singt und hört zu.

Kasia: Lalalalalalalalalaalalla
Adam: Wer singt (da)?
Ewa: Kasia.
Kasia: Singe ich schön?
Adam: Gewiß. Du singst sehr schön.

Ich weiß nicht, warum, aber irgendwie finde ich es witzig. Ok. Egal. 'Guten Tag' heißt auf Polnisch übrigens 'dzien dobry'.

Am Flughafen mussten wir ein paar Stunden warten und ich verbrachte sie kichernd mit 'Papertowns'. Ich hoffe, die anderen wartenden dachten nicht, dass ich auf Drogen bin. Aber es ist echt ziemlich witzig.

Der Flug war extrem unruhig und alle waren froh, als wir in Porto Alegre landeten und nicht abgestürtzt und gestorben waren. ▼