20141227

Der Vierundzwanzigste Zweitausendundvierzehn

24. Dezember 2014, Verbracht in Brasilien, Porto Alegre.

10:23
Ich wache von dem Klopfen an der Tür auf. Es ist Am, wir sollen einkaufen gehen. Die Sonne strahlt durchs Fenster, als ob Sommer wäre. Moment. Es ist Sommer. Scheiße.

10:31
Ich stehe auf, bin ein hygienischer Mensch und putze mir die Zähne, gehe runter und esse mein Frühstück bestehend aus Brot, Topfenkäse, Teller, Messer und Papaya. Anschließend bemerke ich dass Weihnachten ist und nerve meine Mitmenschen, indem ich ungefähr 51.671.569 mal sage 'es ist Weihnachten. Scheiße. Es ist irgendwie gar nicht Weihnachten. Es ist Sommer. Aber es ist Weihnachten. Oh mein Gott es ist Weihnachten. Aber die Sonne scheint. Shit, es ist Weihnac...'.

11:02
Wir fahren los.

11:17
Wir drängen uns durch die Parkgarage des Einkaufszentrums, zu viele Autos, zu wenig Parkplätze, zu niedrige Betondecken. Aber wir sind mit (Ich zitiere Am) 'Glück gesegnete Menschen' und kurz darauf gehe ich zum Menschenverlassenen Fotoladen. Die Verkäuferin ist glücklich darüber, dass zu Weihnachten nicht viele Leute zu ihr kommen, erzählt sie uns. Ich überreiche ihr feierlich meine beiden auf der Reise geschossenen Filme.

11:29
Außerst motiviert (das ist übrigens ironisch gemeint, ich war noch viel zu müde um nur das kleinste Anzeichen von Motivation zeigen zu können. Außerdem war ich noch immer mit der Tatsache überfordert, dass Weihnachten ist) stürzen wir uns in die Menschenmassen die uns den Geschäften erwarten. An den Kassen bilden sich Meilenlange Schlangen, es ist laut und hektisch werden Einkaufswägen hin und hergeschoben, es lebe der Konsum (ich hoffe, ich muss hier nicht extra anmerken, dass letzteres ebenfalls ironisch gemeint ist).


13:42
Am und J sind zufrieden und mit 5457 kg mehr im Auto fahren wir nach hause.


14:04
hat bereits den Tisch gedeckt, als wir ankommen. Wir essen. Reis mit Bohnen und Salat und so weiter.


14:28
Ich habe vor, die glorreiche Idee, Weihnachtskekse zu backen, in die Tat umzusetzen.


14:36
Ich beginne, die Zutaten herauszusuchen. 


14:48
Alle Zutaten für Polnische Ecken stehen bereit auf der Kredenz. Ich beginne, Mehl abzuwiegen.

15:01
Ich habe jetzt alles für den Boden zusammengemischt, aber irgendwie sollte es ein Knetteig sein. Ich habe den Teig zwar ausgiebig geknetet, aber das meißte davon klebt an meinen Fingern. Das bedeutet... Mehr Mehl??


Eine kleine Information am rechten Rande
Ich hasse Kochen und Backen schon seit langem.
Gemüse schneiden oder Kekse ausstechen ist ok.
Aber im Kochen bin ich richtig scheiße.

15:03
Ich verurteile J dazu, mir immer mehr Mehl in den Teig zu leeren, während ich knete. Aber nachdem er schon eine enorme Menge an Mehl beigefügt hat und sich nicht wirklich was ändert, gehe ich davon aus, dass der Teig wohl so sein muss. Keine Ahnung.

15:11
Nachdem meine Familie kein normales Backblech besitzt muss ich das ganze in einer mit Backpapier ausgelegten Lasagnenform machen. Aber ich mache keinen Schritt zurück und stelle mich tapfer und ehrwürdig den Komplikationen beim verteilen des Teiges in der Form. Es ist irgendwie voll wenig Teig.

15:23
Ich bin fertig (unter anderem mit den Nerven), streiche als Ersatz von Marmelade (Wir haben IMMER Marmelade daheim, warum ausgerechnet zu weihnachten nicht!?!!) mit Honig vermischtes Orangengelée auf den Teig.

15:30
Ich mache das Nusszeug für den oberen Teil der Kekse. Ich habe zu wenig Nüsse und zerschrote den ganzen Nussvorrat meiner Familie.

15:43
Es ist viel, viel viel zu viel Nusszeug für das bisschen Teig. Egal. Ich backe es jetzt einfach. 
Ich hasse kochen.

15:46
Ich schaue mir das extrem witzig, liebe, schöne und weihnachtliche Video von An, Ja, Mi, Pa, Rf und Fl an, das sie mir im tiefsten Winter unter Schnee gemacht haben.

16:10
Ich verschicke Sprachnachrichten.

16:14
Meine 'Kekse' sind nicht einmal verbrannt, schmecken aber trotzdem dank dem Orangengelée (schieben wir es einfach auf das Orangengelée, ok?! ;D ) scheiße und zerbröseln bei jeder Berührung mit unkeksigen Oberflächen.

16:28
Ich lese.

17:56
Ich gehe Duschen, ziehe mich um, bemale mein Gesicht mit Konsistenzen namens Make-Up.
Es ist so unweihnachtlich wie noch nie.

20:30
Ich habe Flip Flops an und wir fahren los zum Haus von Bekannten, Juhuu!!

21:02
Wir kommen an. Als ich den 'Christbaum' mit Geschenken darunter sehe, Fühle ich mich zum ersten mal an diesem Tag ein bisschen 'weihnachtlich'. Wir essen, singen 'Alles gute zum Geburtstag, lieber Jesus' (aber keine Weihnachtslieder..), packen Geschenke aus (ich habe den Glücksmoment meines lebens weil ich echt nicht mit Geschenken rechne und ich erhalte fette Beute), reden, machen Fotos, essen, essen mehr, essen Eis (zu Weihnachten!! :D ), trinken Sekt, essen noch mehr, lachen, reden.
Es ähnelt Sylvester bei uns.
Meine 'Kekse werden übrigens allseits belobt (aber kaum gegessen, woraus ich Bestätigung in meiner Absche der Teigteile finde ;D..)

Noch eine Information am rechten Rande
Ich weiß, dass man 'Sylvester mit I schreibt.
Meine Rechtschreibung da oben ist also kein Fehler,
sondern ein künstlerischer Ausdruck 
meiner freien Schreibweise.

01:05
Wir fahren nach hause. Es war echt schön, nicht wirklich Weihnachten, aber trotzdem schön. Ich bin müde ,angefressen (in Forme von vielen Essen) und glücklich.

01:29
Wir kommen an. Reden noch ein bisschen. Ich will eigentlich schlafen gehen, da mein Magen voll, mein Hirn langsam und meine Lachmuskeln müde sind. 

02:06
Ich habe einen erschreckend langen Anfall von Kreativität und Selbstbewusstsein und schieße Fotos von meinem Luftigen Weihnachtsoutfit bestehend aus Schlitzrock und selbstgestickten 'The Cure' Leiberl. 

06:02
Mein erschreckend langer Anfall von Kreativität dauert erschreckend lange. Ich schlafe ein, im Morgengrauen zwischen Vogelgezwitscher.▼
 
 

20141225

Memory. Fröhliche Weihnacht überall..

..tönt es durch die irgendwas mit frohen Schall (oder so ähnlich).
Ich habe Weihnachten mit luftigem Rock von einem auf der Nordostreise besuchtem Indianerdorf und einem the cure trägershirt verbracht. Und Flip Flops. 
Einfach, weil ich das heuer konnte.
Es war zwar windig aber ziemlich warm.






 






20141223

Es gibt eine gute und eine schlechte Nachricht

Okay, die Gute oder die Schlechte zuerst? Die Schlechte? Ganz sicher? Wirklich absolut?? Okay.
Die Schlechte: Ich bin wieder da.
Die Gute: Ich bin wieder da.

Die Ursache dafür, dass mein Blog für die letzten dreißig Tage wie ein aussterbender Sinonithosaurus wirkte, entspringt folgender Tatsache: Von diesen schandhaften letzten 30 Tagen verbrachte ich zuerst: 3 Tage lang anderwärtig beschäftigt (unter anderem mit Packen), danach 5 bei einer neuen Familie, dann 20 Tage Reisend mit einem unzivilisierten ♥ Haufen Austauschschüler im Nordesten Brasiliens auf Reisen und anschließend den Rest wieder zu hause, mich von den harten Strapazen der Reise schlafend erholend.

Die Reise war vielleicht das beste dieses ganzen Jahres und ich bin traurig, dass es vorbei ist. Vielleicht werde ich einige der dort kennen gelernten Leute wieder sehen, warscheinlich werde ich sehr viele nie mehr treffen. Das schönste der gesamten Reise waren die vielen fremden Jugendlichen, die sich nach und nach zu Freunden entwickelten.
Ich dachte mir nicht, dass sie mir nach der Reise so fehlen werden.

Ursprünglich wollte ich eine Art 'Adventskalender' auf diesem Blog während der Reise erstellen, jeden Tag ein Foto hochladen oder so. Nachdem das W-lan im Nordosten aber nicht kooperierte und die Kamera meines Mobiltelefons ebenfalls keine Arbeit leistet musste ich leider darauf verzichten (Was bei Kokosnusswasser, Meer und lustigen Leuten nicht allzu schwierig zu verkraften ist). 
Dass übermorgen/morgen (Es ist 00:56 am 23.12) schon Weihnachten ist, kommt mir so unwahrscheinlich vor. Es hat immer wieder dreißig Grad, die Vögel zwitschern fröhlich und ich schwitze in meinen Shorts. Welcome to Brasil. Obwohl alles so schön mit glitzer-blinkend-leuchtenten Lichtergirlanden, Pelzigen Grinse-Weihnachtsmännern, überschmückten Plastikchristbäumen und Kunstschnee geschmückt ist, fühlt es sich nicht wirklich Weihnachtlich an.


Eine kleine Information am rechten Rande:
Ich war generell nie DER Weihnachts-Freakie,
trotzdem komme ich mir langsam vor wie eine alte Bäuerin
 die nur an Tradition glaubt und nichts anderes.
Wenn ich zum Beispiel einen Weihnachtsmann
(egal in welcher Form, Holz, Mensch,
Porzellan, Stoff, Pixel..) sehe, denke ich
'Wah, Christkind is viel besser!'
Das ist doch tragisch irgendwie, oder?!

Eine zweite Information am rechten Rande:
Es tot mir ausgiebig leid, dass sich die Qualität meiner
noch nie herausstechend hervorragenden
kleinen Informationen am rechten Rande
noch immer nicht gesteigert hat,
Obwohl ich jetzt eine 30-Tägige
überdenkphase genießen können hätte.
Tut mir leid.
  
Es ist hab zwei und ich bin eine alte griesgrämige traditionsgläubige Bäuerin und müde. aus diesem einfachen Grunde werde ich mit diesen letzten Worten also diesen heutigen Artikel (hust) beenden und euphorisch und nach Schlaf sehnend in mein Bette hasten. ▼